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Laufstrecken in Hamburg Teil 4

Der Marschbahnweg in den Vier- und Marschlanden ab Tatenberger Schleuse

Vorwort

Liebe Laufleser, heute die vierte Laufstrecke und noch ein paar Worte so nebenbei, damit ihr auch was zu lesen habt. Ich habe aus irgendwelchen Gründen mehr lange Sachen für den Winter, als ich kurze Sachen für den Sommer habe. Aber im Juli in langer Thermohose und Mütze? Ne, das geht irgendwie auch nicht.

Ich bin ja voll in der Vorbereitung auf den Herbst und insbesondere auf Köln und Frankfurt. Mein Ziel ist wie immer die 5 Stunden Marke und ich hoffe, dass ich mich in einem von beiden Läufen verbessern kann. Meine Bestzeit ist ja bisher eine 5:16:12 in Frankfurt, was mich immerhin den Platz 81164 unter allen Marathonläufern und Platz 9199 in der Altersklasse M35 (alles gerechnet auf das Jahr 2010). Was es alles für Seiten gibt.

Die Vorbereitung ist ein bisschen geändert worden von mir. Ich will einmal ein bisschen mehr laufen, als ich es bisher getan habe und ich will die einzelnen Strecken etwas länger machen. Also lieber 12 als 10 oder 22 anstatt 20. Ob dies mir was hilft, werde ich sehen. Ein Mensch für einen strengen Trainingsplan werde ich nicht mehr. Letztes Wochenende habe ich 22 KM gelaufen und dieses Wochenende sollten es wieder 20+ werden. Aber wie es so läuft, das Trainingsprogramm unter der Woche, welches ich mir vorgenommen hatte, klappte schon einmal nicht.

Kommen wir nun zu der Laufstrecke und dann noch zu einigen Intervallen, so nenne ich ab jetzt die „Kurzmeldungen“ am Ende des Berichtes, wenn ich denn einige habe. Vergleichbar mit dem „Was sonst noch war…“ bei den Fußballberichten.

Der Marschbahnweg 23 km

Mit meiner Schwester suche ich in Hamburg neue Laufstrecken. Sie kannte den Marschbahndamm aus Radtouren, so dass wir den mal laufend testen wollen. Der Marschbahndamm ist das, was von der Marschbahn übrig geblieben ist, die zwischen ersten und zweitem Weltkrieg erbaut wurde und traurige Berühmtheit dadurch erlangte, dass sie das KZ Neuengamme „versorgte“.

Die Daten

Ich bin heute 23,33 km in einer Zeit von 2:42:27 gelaufen. Man kann die Strecke noch deutlich weiter ausdehnen, das Ganze ist ziemlich unendlich verlängerbar. Hier die Strecke bei gpsies.com

Der Damm ist eigentlich durchgängig mit einer Betondecke ausgestattet, die aber in der Mitte offen ist, so dass dort Gras wächst. Das ganze ist noch relativ frisch und daher sehr eben und für Radtouren und andere Dinge sehr gut geeignet. Eben auch zum Laufen. Sie wäre auch bei Regen und Schnee laufbar, ist aber komplett unbeleuchtet und weit weg von jeglicher Zivilisation.

Unsere Strecke beginnt nun an der Straße Tatenberger Deich, direkt nachdem dieser vom Hofschläger Weg abgebogen ist. Da ist vor einem Haus ein kleiner Parkplatz, aber auch sonst kann man da überall relativ gut parken. Neben dem Häuschen ist ein kleiner Weg, auf diesem geht unsere wilde Hatz los. Im Endeffekt geht es ab jetzt nur noch gerade aus. Insofern erübrigt sich relativ viel Beschreibung. Man folgt die ganze Zeit der Beschilderung in Richtung Altengamme. Zu Beginn ist das ganze aber noch nicht der beschriebene Wirtschaftsweg, sondern ein Wanderweg durch Kleingärten.

Der kleine Schwenker gleich am Anfang der gelaufenen Strecke bitte ich zu ignorieren, da sind wir in unserer Planlosigkeit falsch gelaufen. Nach dem Kleingartenbereich kommen wir auf den Wirtschaftsweg und nun ändert sich für die restliche Strecke das Landschaftsbild nur noch wenig. Eine Marschlandschaft mit vielen Tieren und viel Wassergräben. Der Bahndamm an sich ist beinah durchgängig durch Knickgehölzer bewachsen, so dass man Himbeeren, Wildrosen, Schlehen und ganz viele Bäume und Sträuche bewundern kann. Bei einem Wetter wie heute, wenn nicht viel los ist, ist einem der Kontakt zu Tieren gewiss. So trafen wir einen echten Feldhasen und einen Fasan.

Ebenso sicher ist der Kontakt zu Radwanderern. Durch das extrem miese Wetter trafen wir nur vereinzelte Gruppen, aber man muss dann schon mal ein bisschen Platz machen, damit das alles gut klappt. Aber meine Schwester als geübte Radsportlerin und Adlerauge ist das kein Problem, die sieht, wer einem entgegen kommt.

Ansonsten trifft man nicht viele Menschen, ein paar Hundebesitzer, ein paar Beerensammler und das ist es. Viel Zivilisation trifft man auch nicht, so dass auf dem gesamten Weg gerade mal zwei Restaurants sind. Bei Sommerwetter soll auf der Strecke mehr los sein, dass glaube ich gerne, aber so war nix los.

Man muss auf der Strecke sechs Straßen queren, aber außer dem Durchdeich in Fünfhusen und der letzten Straße dem Kirchwerder Landweg haben die nicht sehr viel Verkehr. Zumindest nicht an diesem Tag.

Was so ein bisschen schwierig ist, ist dass es beinah keine Verpflegungsmöglichkeiten auf der Strecke gibt. Imbisse oder Tankstellen sind nicht vorhanden. Es gibt direkt an der Laufstrecke nur die Bahnhofsgaststätte Fünfhusen, 7 Kilometer nach dem Start. Auf dem Rückweg also bei ca. KM 16 fragten wir dort freundlich, ob wir ein bisschen Wasser und ein Klo haben können und die Bedienung war sehr nett und lies uns auf Klo und entriss mir sofort die Flasche zum auffüllen. 😉 Ein Trinkgeld und eine Empfehlung hier, wurde damit erreicht. Also wenn ihr da mal in der Gegend seid: Das Essen roch auch ziemlich lecker.

Das Feeling

Die Strecke wurde bei Wind und Nieselregen gelaufen.23,33 km gingen bis KM 16 eigentlich ganz gut, danach wurde es hart. Ich bin noch nicht in Marathonform, das ist halt so. Das Wetter war erträglich, die Knickbewüchse nehmen sehr viel Wind weg.

Intervalle

Garmin kaputt

Meine Garmin 305 gibt ihren Geist auf. Ich finde diese Uhr ansonsten echt toll, sie ist zuverlässig, kann in gewissen Grenzen Regen ab (das ist bei Ipods z.B. nicht der Fall) und sie trägt sich gut. Nur leider wird der Akku nun nach zwei Jahren (und nach Ende der Garantiefrist) deutlich schwächer und will nicht viel mehr als 90 Minuten halten. Das ist für Marathontraining nicht wirklich gut. Okay, dann wechselt man den halt den Akku. Nur im Internet muss man dann doch erstaunliches lesen, denn nicht nur, dass der Akku fest eingebaut ist, nein Austausch über Garmin ist wohl nicht unter 80 Euro zu bekommen. Es gibt dann immerhin eine (!!!) Anleitung, wie man selber das austauscht, aber das scheitert an einer anderen Sache: Der Akku ist eine solche Sonderform, dass man den in ganz Hamburg nicht bekommt. Man bekommt bei Conrad nun wirklich JEDEN Akku, aber so einen nicht. Gut, dann wurde es mir irgendwie zu doof, den Originalbeleg habe ich natürlich auch nicht mehr und den verlangt Garmin. Okay, da bin ich dann zu faul und so wird die nun eine Walking-Uhr und ich kaufe mir eine Neue. Ich bin nun also stolzer Besitzer einer Garmin 210. Schöne, sehr bequem zu tragende Uhr. Und diesmal bin ich auch ganz brav und mach Akkupflege.

Manifest für Walker!

Soll ich mal sagen, dass ich Walker und insbesondere Nordic Walker gar nicht so schlimm finde? Klar viele von denen können keinen Platz machen und man kann sich immer fragen, ob diese Stöcke wirklich Sinn machen. Aber ich finde es albern, wenn man sich über Leute lustig macht, nur weil sie Walking betreiben. Gerade Walking bringt doch viele Leute, die eher sportfremd sind zu Ausdauersportarten und das ist doch richtig cool. Ich freue mich immer wieder über irgendwelche Damen mittleren Alters, die sich einen abwalken.

Und noch schlimmer wird es, wenn sich dann Leute noch über Klamotten oder so lustig machen. Klar sehen beleibte Menschen in engen Sportklamotten nicht gerade sexy aus, aber das sehen die meisten Läufer ehrlich gesagt auch nicht. Außer den 3 Stunden Läufern tragen da auch die meisten irgendwas vor sich her, was sie von der Modelfigur bzw. unserem mehr als albernen Schönheitsideal trennt. Also: I’m walker friendly! Und wenn nun noch alle Nordic Walker merken würden, dass man nicht mehr an ihnen vorbei kommt, wenn sie zu zweit nebeneinander walken, dann wäre alles easy.

Ein Kommentar

  1. In engen Klamotten sehen alle wie Kampfkugeln aus. Guck mal bei der Radsportlern, wer sich da so in superenge Trikots zwängt. Muss man auch nicht haben. Auch ein Neo macht aus Sportlern eine Presswurst. Und denk mal an den Hackel-Schorsch.

    An Walkern nerven nicht die Klamotten, sondern dass sie meist keine Platz machen und einige Ihre Stöcke wie Waffen bewegen. Aber auch da gibt es voll nette Ausnahmen. Zum Glück!

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