oder
Hansa Rostock wir lachen uns tot
Vorwort
Wer, liebe Leser braucht eigentlich ein Vorwort bei diesem Spiel? Die Gazzetta braucht eines, denn dort waren bemerkenswerte Zeilen zu lesen. Man kaufe die Gazzetta, lese den ersten Absatz und denke nur: „Daumen hoch“. Ansonsten ist die Gazzetta mir absolut zu Bayern lastig. Und damit meine ich den Verein. Die Ultras von denen mögen ja echt Bombe sein, aber ansonsten geht der Verein gar nicht. So, nun aber rein ins Geschehen.
Björn Stisi
Die Geschichte dieses Spieles fing ja schon beim vielfach erörterten Hinspiel an. Ungefähr alle Mitreisenden fuhren seitdem einen vollen Film. Ich will jetzt nicht den ganzen Skandal noch mal aufrollen, aber das ganze Steinewerfen, der Rassismus und die anderen Schweinereien bedurften einer Antwort. So machte sich das Underground Choreoteam der Gegengerade daran eine Antwort auf die komplett unsägliche Tapete des Hinspieles zu basteln. Welche? Diese „Wann? Wo? Wie viele?“ – Tapete, wo offen zum Boxmatch aufgefordert wurde. Lange drüber gegrübelt und was besseres als „Der Gesang ist mächtiger als der Stein“ mit zwei Figuren, die ein Megafon und eine Fahne halten und einer Tapete „Heute! Millerntor! 21.000!“ fiel uns nicht ein. Leider erst in der Produktionsphase erzählte uns jemand die Idee, die noch besser gewesen wäre: Typ mit einer Blume und einer mit einem Joint und dann ein „Wieso? Weshalb? Warum?“.
Warum nun eine solche Tapete? Weil man den Rostockern mal klar machen muss, dass rohe Gewalt einfach nur Scheiße ist und auch kein Support. Aber damit das ganze nicht zu Hippiemäßig wird, haben wir die Rostocker Spieler mal gefragt, wie es sich eigentlich für Rassisten spielt. Und spontan wurde noch eine „Heult doch“ Tapete gefertigt, die bei Bullenblocksturm oder bei Niederlage von Rostock zum Einsatz kommen sollte.
Da wir nun alle keine Zeichner sind, wurden die Figuren von einem Sprayer gefertigt, wofür hier ein riesiges Dankeschön ausgesprochen sei. Dankeschön nebenbei auch an den Verein, der uns unter der Gegengerade gelassen hat. Und ein riesiges Dankeschön an Mark von Contro, der uns mit heißen Getränken und viel Tat zur Seite stand.
Dienstag vor dem Spiel dann die letzten Vorbereitungen und spontan wurde noch kurz eine Solitapete gefertigt, denn was die Polizei als Rädelsführer bezeichnet, bezeichnen wir als Freund. Mal ganz davon ab, dass es einfach Lächerlich ist, ihm ein Rädelsführertum zu unterstellen.
Womit wir bei dem ganzen allgemeinem Vorlauf zu diesem Spiel sind. Leider war eigentlich komplett klar, dass es auch von „unserer“ Seite zu erheblicher Gewalt kommen würde. Nicht nur, dass eigentlich alle Rostockfahrer auf Rache aus waren und eben nicht alle ihre Aggression im Griff haben. Hinzu kam eine sehr ungesunde Mischung von politisch motivierten Leuten und Schanzenkrawallos. Die Aufrufe, die im Internet kursierten, nahm ich eigentlich nicht ernst, aber wenn für ein Fußballspiel der Ermittlungsausschuss besetzt ist, dann wird es bedenklich. Um es mal deutlich zu sagen: Der EA ist eine absolut sinnvolle Einrichtung, aber für Fußballspiele dann lieber doch nicht.
Und ich finde es komplett daneben, wenn von unserer Seite Gewalt gesucht wird. Ich persönlich kann und will keine Gewalt anwenden, aber ich kann defensive, verteidigende Gewalt absolut nachvollziehen. Nicht nachvollziehen kann ich jedoch Flaschenwürfe auf Polizisten oder das Suchen von Auseinandersetzungen.
Womit ich wohl schon die ganze Bewertung der Randalefrage vorweg genommen habe. Ich nahm den Weg zum Fanladen von Kiel aus auf, wo ich einem Gerichtstermin nicht wirklich folgte. Was verwundert: Keine Polizei vor Hamburg. Nein, ich kann Geografie, aber mal ehrlich, wenn ich Polizeikontrollen umfahren will, dann finde ich den Umweg über Eutin/Kiel nicht zu groß.
Erstmal die Fanräume Zeitung und unseren Hausdrucker abgeholt. Vor dem Fanladen war schon ein riesiger Mob versammelt. Eigentlich alle bekannten Gesichter und auch sehr viele unbekannte Gesichter. Neben ausländischen Gästen auch genügend Leute, die eher wenig mit Fußball am Hut haben, wenn ich das mal so sagen darf.
So voll war es im Fanladen, dass sich ohne Witz lange Schlangen vor dem Herrenklo bildeten. Wir klebten noch kurz Stangen an unsere Choreosachen, wofür nebenbei ein riesiges Dankeschön an USP geht, die uns die Sachen liehen (und im Chaos des Spieles auch einen Totalverlust hinnehmen mussten, der durch Spenden ausgeglichen wird).
Bedient war ein Funktionär unseres Vereines, der vor dem Spiel als Erster mit auswärtigen Gästen vor dem Fanladen auftauchte und dann erfahren musste, dass über den Polizeifunk sein voller Name und die Feststellung, dass er mit vier unbekannten Personen vor dem Fanladen stehe, verlautbart wurde. Das ist sozusagen schon eine Straftat.
Wer alles mobilisiert hatte, erkannte man daran, dass zu der Fanräume Köchin echt ein Typ kam und die Nummer für die Autonomen Sanitäter durchgab. Was es alles gibt! Wir machten uns in einer größeren Gruppe auf zum Stadion. Denn so ein bisschen Respekt vor dem, was da rumläuft hatten wir dann doch. Aber aus der Nähe sah ich den ganzen Tag aber nur sehr wenige Rostocker und die saßen im VIP Bereich. Nicht gerade der Ort für Fußballschläger.
Trotz der Brisanz und trotz der Choreo hatte Fanräume beschlossen, die übliche Routine durchzuziehen. Nur Zeitungsverkäufer hatten wir nicht wirklich. So verkaufte ich vor der Südkurve, was auch gut verlief, aber immer noch besser verlaufen könnte.
Der Oberrhoihessenfrontler meinte noch, dass er bei einer Niederlage seine Aachen Karten bei Ebay reinstellen würde. Sofortkauf für 1 Euro. In der Halbzeit trieben mich ähnliche Gedanken um. Ich hatte nebenbei ein Hemd an und selbst eine Krawatte in der Tasche. In der Halbzeit dachte ich wirklich daran, diese feierlich anzulegen.
Karten waren so rar, wie seit dem Dynamo Spiel nicht mehr. So, rein ins Stadion und die Choreosachen festgemacht. Die Stimmung schon gut am kochen, es wurden schon Gesänge in der Südkurve gestartet und im Gästeblock hatte man schon Besuch von der Polizei.
Insgesamt ein trauriger Anblick, die ganzen leeren Plätze. Was ich komplett unglaublich fand war, wie viele Rostocker außerhalb des Gästeblockes saßen. Warum bitte verkündet man, dass es Karten nur für Mitglieder gibt, wenn bei den Toren der halbe Block neben dem Gästeblock aufspringt und auch auf der Haupt ordentlich Leute von Hansa sitzen? Wer hat hier gepennt? Denn nach Schwarzmarkt sah das in dieser Masse nicht aus. Die Polizei nutze dann einen Teil des Pufferblocks, um das Problem wenigstens ein bisschen zu mildern, aber so etwas darf eigentlich nicht sein.
Kommen wir also zu den Rostockern. War das ganze in der 1. Halbzeit noch von lautem Gesang und einigen Tapeten mit mehr oder weniger spannendem Inhalt geprägt, war es ab der Halbzeit einfach nur armseelig und wer bei denen noch was von „Minderheit“ oder „es gibt andere Rostocker“ schreibt, der hat einfach nix begriffen. Zählen wir es doch mal auf: Tapete gegen unsere Anti-Sexismus und Homophobie Arbeit. Den genauen Text seht ihr dann auf den Fotos. Dann fettes Gezündel und davor ein Transparent mit dem Aufdruck „Hansa Hooligans“ und einem Nebentext wo was von „Fahnenklau und Zugangriff, das ist unsere Hauptlist“ und irgendwas von „Wir scheißen auf Erfolge, wir wollen nur Randale.“ draufstand. Noch Fragen? Und nun erzähl mir niemand, dass das irgendwas mit Ironie und Witz sein sollte. Das war einfach nur die platte Wahrheit. Und dann gehen da noch Offizielle hin und wollen beruhigen. Was für ein blanker Hohn! Wo waren die denn beim Hinspiel? Wo sind die überfälligen Entschuldigungen bei allen damals mitgereisten St. Paulifans? Wo bitte ist deren Arbeit gegen Rassismus? Gegen die Nazis in ihren Reihen? Aber da dann so eine Alibiaktion zu starten, ist ja wohl absolut lächerlich. Die ganze Randale vor dem Spiel sei mal nur so am Rande erwähnt. Ich finde es nur absolut bedenklich, dass die fett zündeln und sich komplett daneben benehmen, obwohl bei denen nur Mitglieder Karten für dieses Spiel kaufen konnten. Man muss aber unseren Ordnungsdienst einige Fragen stellen. Und ich meine nicht, wie Pyros in den Block kommen, denn die sind doch relativ klein und leicht zu transportieren. Nur wie die ganzen Transparente in den Block gelangten, sollte man sich doch fragen, denn diese waren aus meiner Sicht zu groß, um sie wirklich sicher in der Kleidung zu verstecken.
Nach fünf Minuten schien das Spiel entschieden. Unsere Abwehr pennte mal wieder komplett und Rostock kam zu zwei lächerlich einfach zu erzielenden Toren. Das Rostocker Pack war sich am Freuen und zum ersten Mal seit langem wollte man vor Scham nur im Boden versinken. Was unsere Truppe da ablieferte, war Menschen, die das braun-weiße Trikot tragen, absolut nicht würdig. Ich mag mich jetzt nicht auf einzelne Spieler einschießen, denn alle 10 Feldspieler waren in der 1. Halbzeit Totalversager. Kein Feuer, kein Kampf, da fehlte alles, was ich von Spielern in braun-weiß erwarte. Dass einige Herren aufgrund ihrer fußballerischen Fähigkeiten meinen, dass sie in die 1. Liga gehören und meinen, dass sie deswegen noch mit einer Vertragsunterschrift warten sollten… Die sollte man dringend mal ein paar Spiele auf die Tribüne verbannen. Leute, auch wenn wir letztendlich gewonnen haben, die erste Halbzeit war einfach nur peinlich. In einem solchen Derby, bei dieser Brisanz, da muss ich heiß sein wie Frittenfett, ach was laber ich? Heiß wie ein Vulkan! (Mit Gruß an die Samba Area).
Und so war bei uns das große Pöbeln angesagt. Nicht nur meine Wenigkeit brüllte sich die Stimme aus dem Hals, sondern auch die wohlgeschätzte OlleZicke und Knuffi. Gerade letztere ist ansonsten nicht gerade für Pöbeln beim Fußball bekannt, schrie aber nun so doll, dass sie zur Halbzeit keine Stimme mehr hatte. Ich fasse die ganze Halbzeit mal mit „KOTZEN!“ zusammen. So nämlich eine Halbzeit- SMS.
Hoffnungen auf eine Wende hatte nun wirklich keiner mehr. Pieper fasste es komplett zu Recht damit zusammen, dass er kein Bock mehr habe, sich über Siege gegen Ingolstadt oder so zu freuen, wenn immer die wichtigen Spiele verloren gingen.
Während des Zündelns dann diffuse Gerüchte, dass es am Jolly geknallt habe. Unruhe bei uns, aber kurze Zeit später wurde klar, dass nix weiteres passieren würde. Nach dem Spiel klärte sich das ganze als wohl relativ harmloser Vorgang heraus, aber wer will so etwas in der kompletten Adrenalin Hölle eines brennenden Gästeblocks noch rational bewerten und beurteilen?
Warum aber kippte nun das Spiel? Der Grund war wahrscheinlich das Gezündel der Rostocker. Denn auf dem Platz waren zu diesem Zeitpunkt die drei Jungs, die ab jetzt dem Spiel ihren Stempel aufdrücken sollten. Bruns, Hennings, Brunnemann wurden eingewechselt und damit ein komplett neues Mittelfeld. Ich glaube, wenn Stani fünf Leute hätte auswechseln können, dann hätte er wahrscheinlich zur Halbzeit fünf Leute gebracht. Unsere anderen Jungs kamen dazu und schworen sich im Rauch der Rostocker es besser zu machen. Wenn es eines Kicks bedurft hätte, dann kann man nur sagen: Vielen Dank ihr Rostocker Idioten.
Um es mal deutlich zu sagen: Es geht nicht darum, ob Pyro nun gut aussieht oder nicht. So lange das verboten ist und irgendwo auf dem Boden rumfliegen muss, so lange ist das auch brandgefährlich und dann sollte man den Scheiß lassen. Insbesondere mit einem solchen Plakat davor.
Was jetzt folgte, ist die One Man Show des Björn B., denn der war heiß wie Frittenfett. Und das von der ersten Sekunde seines Einsatzes. Elfmeter rausgeholt, den Sako fett und lässig verwandelte. Nach dem 2-1 hatte ich das Gefühl, dass unsere Jungs wieder begannen sich auszuruhen. Rostock wurde wieder gleichgewichtig und das Spiel plätscherte so dahin. Aber nun hatte der Rest unserer Mannschaft Lunte gerochen und die wilde Show ging weiter. Ein langer Ball, gesamt Rostock guckt sich irgendwie gegenseitig an und Hoilett gleicht aus. Der Jubel war fett und die Rostocker hatten schon zu diesem Zeitpunkt alle ihre Scheiße gefressen. Ich bin echt kein Mensch, der eigentlich vollständig gegen Fanszenen hetzt oder so, aber diese Nasen haben es ALLE verdient mal so richtig zu leiden. Da gönne ich es jedem einzelnen, dass sie ihre „Scheiß St. Pauli“ Schals fressen und in der 3. Liga spazieren führen können. Ihr seid das armseligste Pack, welches es in Fußballdeutschland gibt. Punkt!Aus!Ende! Welches Nicht-Niveau die haben, zeigt sich doch schon daran, dass die echt „Scheiß St. Pauli“ Schals für ein solches Spiel verkaufen und dann auch noch beinah geschlossen als Block spazieren tragen.
Aber es gab noch das Sahnehäubchen oben drauf. Denn Hoilett traf noch mal und was jetzt folgte war nicht pure Glückseligkeit, sondern einfach Erleichterung, ein emotionaler Hüpfer und ein lautes „Fickt euch, ihr Wichser“ in Richtung Gästeblock.
Ein paar Worte zur Leistung des Schiedsrichters. So einen Mann ein Derby pfeifen zu lassen, ist schon mehr als peinlich. Und der legte nun definitiv zweierlei Maß an. Da wird Eger brutal umgetreten, es gibt gar nix. Da rennt ein Auswechselspieler auf den Platz und prügelt sich beinah, es gibt nur Gelb. Da wird Sako fünfmal in der 1. Halbzeit von der Nr. 6 (war das Gledson?) mit Ellenbogen und Schubsen angegangen, er pfeift das jedes Mal, der Spieler wird jedes mal ermahnt und was passiert nicht? Er bekommt keine gelbe Karte! Und Sako geht etwas unglücklich in seinen Gegenspieler und muss dafür runter. Foul? Ja, aber gelb-rot? Bei Rostock wäre es das nicht gewesen.
Abpfiff, Jubel, eine „Heult doch“ Tapete und die Rostocker dürfen sich das alles in ihrem Gästeblock ansehen. Und deren Mannschaft? Wird von der Gegengerade richtig stark bepöbelt und mit hämischen Applaus in die Gästekurve verabschiedet. Ach, da kann man noch so häufig schreiben, wie scheiße wir gespielt haben, aber für solche Momente lebt man als Fußballfan. So etwas erzählt man noch seinen Enkeln.
Die Stimmung auf unserer Seite war nebenbei nicht nur richtig gut, sondern auch super aggressiv gegen Rostock, aber ohne ins Niveaulose zu fallen. So wurden ganz wenig „Scheiß Hansa Rostock“ Rufe laut, vielmehr kam es zu „Who the fuck is Hansa Rostock“. Großartig war auch die Antwort auf den Rostocker Block, der unsere Wechselgesänge mit „Hooligans“ (!!!!!) Rufen kommentierte. Noch Fragen zu dem oben geschriebenen? Was macht USP? Gästeblock zum mitmachen auffordern und dann „Antifa“ brüllen. Wir haben uns todgelacht. Und dies, obwohl dies in der 1. Halbzeit passierte. Großartige Idee und einfach klasse.
Die Choreo der Südtribüne war natürlich super klasse, ich habe die aber erst heute auf Fotos so richtig gesehen, denn ich war ja gleichzeitig beschäftigt. Die Tapeten waren auch großes Tennis. Die Polizeitapete München schön umschrieben und das Abstiegsgespenst war ein klasse Konter zu der Rostocker Scheiße im Hinspiel.
Und in dem Jubel nach dem Spiel prägte Pieper dann den Spruch des Tages, ach was, des Jahres, als er meinte, dass man sie mal so richtig an der Wurst habe schnuppern lassen, bevor man sie ihnen dann wegnahm. Bildlich muss man sich das wie folgt vorstellen: Eine Bulldoge mit einem blau-weiß-rotem Halsband ist nur noch Millimeter von der Wurst entfernt, sie sabbert, sie freut sich und gerade als sie zubeißen will, da kommt der kleine braun-weiße Köter und schnappt sie ihr weg.
Und was für eine Befriedigung, dass die Rostocker sich unsere ganze Jubelarie noch fett angucken mussten und den Block nicht verlassen durften. Verdient habt ihr Scheißer das.
Leider kam es dann nach dem Spiel zu fetter Randale, die definitiv auch von unserer Seite ausging. Weniger dabei beteiligt waren viele St. Paulifans. Vielmehr waren auch viele politische Leute und einfach Krawallkiddies auf der Straße. Bitter und sehr traurig, aber solche Leute erreicht man auch nicht mit irgendwelchen Aufrufen oder so.
Um den Tag abzurunden, kam es dann im Fanladen noch zu einem netten Wiedersehen mit einem meiner beiden Lieblingsschweizer, der voll bonzenmäßig mit dem Zug 1. Klasse gefahren war. Und der sich dann noch mit Miri unterhielt, als wir seine berühmte „Habt ihr Pay-TV?“ Story erzählten. Nun haben wir richtig gelacht. Und nachdem noch kurz OlleZickes Geburtstag gefeiert war, ging es auch nach Hause. Heute Morgen hatte ich den größten Kater ever, was weniger am Suff, als einfach an der ganzen Anspannung lag.
Irgendwie habe ich keinen passenden Platz gefunden, daher hier: Riesiges Lob an die Musikauswahl Crew. Kein Wort, dass hier normal das Lied der Gäste gespielt wird, sehr schmallippige Begrüßung der Gäste und insbesondere auch kein Gästestadionsprecher, der Scheiße bei uns labern darf. Und als Sahnehäubchen dann an der Stelle des Gastliedes „Schrei nach Liebe“ von den Ärzten. So viele Leute haben am Millerntor noch nie gemeinsam „Arschloch“ geschrien. Und das beste: Keine 50 Seiten im Forum darüber.
So und nun habe ich garantiert 1.000 Storys vergessen, aber ich will nun wenigstens dem Raval kurz zum 1. Geburtstag gratulieren. Was nebenbei knüppeldicke voll war und welches ich aufgrund eines Rostockhangovers auch relativ schnell wieder verließ. Trotzdem: Herzlichen Glückwunsch an die drei Macher dieses Ladens. Auf das es noch 50 Jahre mehr werden.
Döntjes? Vergisst es!
Moin!
Prima Bericht – wie immer.
Bedenklich finde ich es, die Krawalle von unserer Seite mit folgendem Absatz abzutun:
„Leider kam es dann nach dem Spiel zu fetter Randale, die definitiv auch von unserer Seite ausging. Weniger dabei beteiligt waren viele St. Paulifans. Vielmehr waren auch viele politische Leute und einfach Krawallkiddies auf der Straße. Bitter und sehr traurig, aber solche Leute erreicht man auch nicht mit irgendwelchen Aufrufen oder so.“
Denn das ist exakt jene Argumentation, die Rostock, Dynamo, etc. immer wieder fahren, wenn auf deren Seite Nazis zuschlagen. Und die wir – völlig zu recht – immer wieder anprangern.
Moin, so ist das bitte nicht zu verstehen. Es soll auch rüber kommen, dass Gewalt von unserer Seite ausdrücklich als Problem da ist. Und ich denke, dass kommt im Restbericht raus.
Grüße
Das Problem wird ja auch von vielen Rostockern und Dynamos nicht bestritten, sondern aus eben diesen Gründen als „unlösbar“ konstruiert. Wir haben schon Verantwortung für die Leute, die auf unserer Seite und in unserem Namen Krawall suchen. Zumal es natürlich Vernetzungen und Teilidentitäten zwischen Fan- und Antifaszene gibt. Im übrigen sind natürlich auch die Krawallkiddies angestachelt, wenn sie überall lesen und hören „Kogge versenken, Viertel verteidigen“. (Ganz abgesehen von „Antifa heißt Angriff!“)
Mir ist schon klar, wie du das eingeordnet sehen möchtest und wir sind da, nach allem, was ich so von dir gelesen habe, gar nicht weit auseinander. Man muss sich meiner Meinung nach aber eben fragen: Ist das ein Problem, für das wir Verantwortung tragen und das wir lösen wollen? Ich glaube eher, der Grundkonsens ist zurzeit: „Naja, schon blöd, aber was will man machen? Das sind externe Leute, die von bestimmten Gegnern angezogen werden.“ Und das ist meiner Meinung nach bigott, weil das exakt den Verlautbarungen von Hansa entspricht.
(Möchte damit allerdings ausdrücklich nicht Links- und Rechtsextremismus gleichsetzen!)
Gruß aus Berlin,
Joe