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Die Reise endet hier – Ende des NYC bloggen

Liebe Leser, der NYC Marathon ist abgesagt. Kann man diese Entscheidung verstehen? Ja, man kann diese Entscheidung verstehen. Vieles hier ist derbe zerstört, viele Leute haben alles verloren. Gerade die Gemeinden direkt am Atlantik sind hart getroffen. Auch wenn die Fernsehbilder etwas anderes vermitteln, die Innenstadt und die Laufstrecke sind nicht betroffen, wenn wir mal von einem Stromausfall und abgeknickten Bäumen absehen. So unsere eigene Inaugenscheinnahme und auch die Berichte der Zeitungen.

Man muss sich aber doch Fragen stellen. Mittwoch, Donnerstag und auch Freitag morgen lies sich der Bürgermeister noch damit zitieren, dass man den Marathon durchführen kann. Was hat sich geändert, dass es nicht geht?

Die Entscheidung ist hier definitiv in der Diskussion. Zeitungskommentare hielten die Entscheidung für falsch. Aber reicht dies? Das Argument, dass es Ressourcen bindet, ist wahrscheinlich richtig. Nur durch die späte Entscheidung hat man die schon sehr stark belastet, denn die Strecke war natürlich schon aufgebaut. Bilder im Fernsehen zeigen ein vollständig fertiges Läuferdorf und einen vollkommen fertigen Zielbereich. Das alles wäre mit einer früheren Entscheidung vermeidbar gewesen. Denn nun sind hier Ressourcen gebunden für nix.
Auch darf man nicht vergessen, dass hier Leute insbesondere am Freitag massiv in die Stadt eingereist sind. Auch das bindet Ressourcen, wir verbrauchen alle derbe viel Strom und andere Energie und auch dies wäre vermeidbar gewesen, wenn man früher abgesagt hätte.

Und es ist irgendwie surreal, wenn morgen z.B. die Giants spielen. Football findet hier vor 60.000 Zuschauern statt und deren Stadion steht 9 Meilen weg von Hoboken einer Stadt, die es richtig stark erwischt wird. Klar, man kann das alles nicht vergleichen und irgendwann wird man wohl ein „The Show must go on“ machen, aber warum die kurzfristige Absage, wenn das stattfinden soll, was ebenso Ressourcen bindet?

Man wird leider das Gefühl nicht los, dass hier ein Sündenbock für die – absolut sichtbaren – Versäumnisse des Staates und der Zivilgesellschaft sucht. Und Marathonis, die man sowieso nicht versteht, bieten sich da natürlich an. Wenn man so soziale Netzwerke als Maßstab nehmen will, dann klingt das so. Natürlich gibt es nichts überflüssigeres als Marathon laufen. Aber auch nix überflüssigeres als Footballspiele, Fußballspiele und anderem Vergnügen. Nebenbei eigentlich immer. Wie war das mit dem richtigen Leben im falschen? Ja, das mag nun Egozentrisch klingen, komisch, es ist trotzdem ein Gedanke, der einen durch den Kopf jagt.

Ihr merkt: Nachdenklich. Viele Gedanken und immer die Frage: Hätte man diese Entscheidung nicht schon Mittwoch treffen können?

Fakt ist: Der tägliche Blog endet hier. Es bleibt nichts anderes, als das „Beste“ draus zu machen. Aber die einjährige Vorfreude, die einjährige Planung ist vorbei. Und ganz subjektiv ist das ziemlich enttäuschend. Ob es noch mal einen Anlauf geben wird, DEN Marathon zu laufen, steht in den Sternen. Wahrscheinlich wird es ein unerfüllter Traum für immer bleiben.

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