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Susi oder ich

oder

das Scheppern hatte ich erst später erwartet

Vorwort

Ich neige eigentlich dazu zwischen den Jahren nichts zu schreiben und auch den Hallenfußball eher beiläufig zur Kenntnis zu nehmen. Aufgrund des eigenartigen Termines für den Schweinske/Ratsherren/wieauchimmer Cup (nebenbei erstaunlich, wie selbstverständlich man hier ein Namenssponsoring hinnimmt), werde ich den auch eher beiläufig und auch nicht vollständig besuchen. Aber die Sozialromantiker treiben zum Schreiben an. Und man muss sich mehr als sonst die Frage stellen: Quo vadis, St. Pauli?

Es wird weh tun

Ich versuche es mal in Thesen. Ob und wie diese wirklich stimmen, das mag jeder für sich selbst bestimmen. Wie es mir üblich ist, fange ich bei Adam und Eva an. Ich versuche die Thesen auch zu belegen, aber das ist natürlich nicht immer wirklich überzeugend. Daher kann jeder einzelne überlegen, ob und wie er mir folgen möchte. Ich beginne mit der Zäsur im Jahre 2003.

1. Ohne die Retterkampagne gäbe es diesen Verein als Profiverein nicht mehr.

Da wird mir niemand wohl so wirklich widersprechen mögen. Ob und wie wir uns in Liga 4 oder 5 gefangen hätten, ist schwer zu prognostizieren, aber ich denke, dass wir nicht in Liga 1 gespielt hätten.

2. Diese Retterkampagne hat CL getragen.

Hier würden vielleicht einige schon aufschreien, aber ich denke wenn man 3. liest, dann stimmt dies.

3. die – wie auch immer zu definierende – aktive Fanszene hat die Retterkampagne ebenso getragen.

Wenn ich sehe, wer damals Retter Shirts bei nasser Kälte auf der Reeperbahn verkauft hat, wer damals schon gespendet hat (z.B. damals auf unser inoffizielles Konto), wenn ich sehe wer jetzt den Aufruf der Sozialromantiker unterschrieben hat, dann lese ich da viele Namen doppelt.

4. Schon die Retterkampagne war eine Totalvermarktung und die haben wir alle akzeptiert

Eine Totalvermarktung war es und vieles inklusive dem Verkauf von Shirts bei McDonalds wurde mit sehr wenig Widerstand akzeptiert. Nur bedenkt mal bitte folgendes: Damals agierten wir aus der Position einer absoluten Schwäche hinaus. Nun sind wir stark, wir sind laut Präsidium „finanziell gesund“ (eine Sichtweise, die ausdrücklich nicht meine ist) und wir spielen 1. Liga. Sprich: Hatten wir damals eine Wahl? Haben wir sie heute?

5. Trotz Fankongress: Zwischen Retterkampagne und heute hat es nie einen Konsens in der Frage der Vermarktung gegeben.

Dem ist wohl so. Leitlinien? Da fängt wahrscheinlich schon der Streit an, welche Qualität diese haben. Die Vermarktung (und vielleicht auch die Vorstandsetage?) wird sie für grobe Linien halten, viele andere werden sie für eine Art Grundgesetz der Vermarktung halten. Ein Webfehler der Leitlinien ist, dass niemand eine Art Auslegungsgremium vorgesehen hat und ein ständigen Dialog, der zu einem Konsens führen könnte. Geredet wird immer erst dann, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Man sehe sich eben genau die bei den Sozialromantikern genannten Beispiele an. Vieles davon wäre so nie an die empörte Öffentlichkeit gekommen, wenn man sich in einem Dialog befunden hätte.

Schimpft ihr auch immer auf den Caterer? Ja, ich auch mal gerne. Und was beim Festival alles schief gelaufen ist, das geht auf keine Kuhhaut. Aber wisst ihr, was da ganz still und heimlich stattfindet? Dieser Dialog hinter den Kulissen. Da wird eben auch mal diskutiert bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist. Und da wird auch mal ein „Nein“ als „Nein“ akzeptiert.

6. Wir müssen nicht alles mitmachen

Da werden viele widersprechen, weil die Aussagen wie „Wenn man in der 1. Liga spielen will, dann muss man alle Vermarktungen mitmachen.“ „Nur Logen und Business Seats versprechen die Einnahmen für den Stadionbau.“ wie in Stein gemeißelt erscheinen. Nur niemand überprüft diese einfachen Wahrheiten mal bis ins Letzte. Und niemand sieht auch, dass diese einfachen Wahrheiten dazu genutzt wurden, Übertreibungen durchzusetzen.

Zur Verdeutlichung folgende Informationen: Das nach Kapazität größte deutsche Stadion hat 11 Logen (mit gerade einmal 162 Plätzen!!) und insgesamt 3.500 Business Seats (Zahlen laut Stadionwelt.de). Der Neubau in München hat 106 Logen mit 1374 Plätzen und 2.200 Business Seats (laut deren eigener Seite). Wieviele haben wir? Komischerweise gibt es nirgendwo eine wirkliche Anzahl online. Aus mehreren Quellen kann man irgendwas um die 3.000 Business Seats und irgendwas um die 60 Logen a 12 Plätze schätzen. Aber wirklich belastbar sind diese Zahlen nicht. (Ich habe mich jetzt mal bewusst auf öffentliche Informationen gestützt.)

Was dieses Beispiel verdeutlicht? Im größten deutschen Stadion sind nicht einmal 5 % aller Plätze „VIP“ Plätze und auch in München sind es nicht einmal 5 %. Bei uns sind es aber gut 15 %. Und selbst nach dem Vollausbau bleiben wir deutlich über 10 %.

Nun ist es aber so: Bei dem Thema Logen und Business Seats diskutieren wir eine Diskussion, die viel zu spät kommt und wo man einfach vielen Leuten sagen muss: Ihr habt die Mahner immer für doof gehalten. Niemand wollte hören, dass neue Tribünen sich ihr Publikum erfinden. Niemand wollte hören, dass dies den Charakter des Stadions erheblich verändert. Niemand hat ernsthaft diskutiert (und zwar vor Baubeginn), wie der Sitzplan der Haupt aussieht. Die Fanvertreter sind öffentlich gescholten worden, als sie aus der Lenkungsgruppe auszogen. Warum? Weil bei St. Pauli jeder mitreden will, aber niemand seinen eigenen Leuten vertraut. Peinlich genug. Und das man nun unbedingt 15 % „VIP“ Plätze haben muss um das Stadion zu finanzieren und die Tribünen zu bauen, halte ich immer noch für ausgesprochenen Unsinn. Man müsste dann fragen, wie die – nebenbei viel größeren und teureren – Stadionprojekte mit 5 % „VIP“ Plätzen finanziert sind.

Muss man denn wirklich alles in Liga 1 mitmachen? Ich kann es nicht abschließend beantworten, denn bisher hat es niemand wirklich versucht. In Dortmund verzichtet man weitesgehend auf Logen, in Bremen auf den Verkauf des Stadionnamens. Dafür haben beide andere Grauen eingeführt, die ich hier lieber nicht kommentieren möchte. Nun kommt aber die nächste These:

7. Wir vermarkten nur bedingt den sportlichen Erfolg.

Könntet ihr euch vorstellen, dass der SC Freiburg es schaffen würden 15 % seiner Stadionkapazität als „VIP“ Plätze zu veräußern? Oder Mainz 05? Oder Energie Cottbus? Oder der VfL Bochum? Arminia Bielefeld? Oder der 1.FCK? Ich nicht. Und dabei darf man nie vergessen, dass es sich um Vereine handelt, die außer dem VfL in ihrer Region (sic!) eine Alleinstellung haben, was eher „Handwerker“ und Mittelständler an sie bindet. Trotzdem kann man sich weder bei Freiburg 3.000 VIPs vorstellen, noch bei Armina Bielefeld. Und schon gar nicht in Liga 2. Bei uns ist dies – und da lehn ich mich jetzt mal aus dem Fenster – auch in Liga 2 denkbar.

Dabei sind wir sportlich alle ungefähr auf einer Höhe. Nur mit der Kontinuität der Zuschauerzahlen sind wir es nicht. Selbst Vereine wie Mainz und Kaiserslautern haben in Liga 2. einen Einbruch und dies nicht auf den Stehplätzen. Wir hingegen hatten einen solchen erst in Liga 3 und nach dem Aufstieg gab es eigentlich kein Spiel, wo wirklich nennenswert Karten liegen geblieben sind. Klar blieb mal ein Platz frei, bzw. bleiben jetzt Plätze frei, was aber aus meiner Sicht auch viel an falscher Öffentlichkeit und auch an falscher Verkaufspolitik liegt.

Und ja, ich wage jetzt die These, dies würde auch für unsere 15 % „VIP“ Plätze gelten. Ich wage die These, dass diese auch in Liga 2 gut nachgefragt wären. Und warum? Weil St. Pauli eben nicht den sportlichen Erfolg vermarktet. Nein, es vermarktet den „Kult“ (Unwort 1), es vermarktet den „anderen Verein“ (Unwort 2).

8. Dieses anders sein ist ein Verdienst der – wie auch immer zu definierenden – aktiven Fanszene

Noch so ein Unwort. „Aktive Fanszene“, alleine schon weil sie so facettenreich ist, wie sie widersprüchlich ist. Sie wird in wenigen Fragen einen Konsens finden, sie reicht von Ultra bis Oldtra (wobei die gleichnamigen Gruppen keinen Widerspruch bilden). Nur eines ist ihr gemein: Sie ist in Deutschland einzigartig. Sei dies in ihrer Diskussionskultur, in ihrem Respekt untereinander, sei es in ihren politischen Werten oder sei es in ihrer Verbundenheit zum Verein (ha, ich habe das Wort „Treue“ vermieden). Auch hier viele Diskussionen im einzelnen, aber Leute, ich habe lieber Leute, die Abschiebeknäste in drastischer Sprache zum Thema machen, als Leute, die ihren beschissenen unpolitischen Nihilismus nach außen tragen und meinen, dass Hauptsache doch der Fußball sei. Nein, ist es nicht. Politik ist einfach das, was uns alle angeht. Fußball ist ein netter Zeitvertreib.

Und genau dies ist eine der Erkenntnisse, die den FC St. Pauli besonders macht, sie macht vieles aus, was hier entstanden ist und prägt den besonderen Verein. Ja, das tut manchmal weh und wer jemals linke Politik betrieben hat, der weiß um die Diskussion im Detail, der weiß um die vielen Schattierungen und um die Widersprüchlichkeit. Glaubt ihr denn, dass in einem unpolitischen Verein, einer Allerweltsszene sich immer wieder neue Leute jeglichen Alters gefunden hätten um die Plätze im Stadion zu füllen?

9. Wer die aktive Fanszene in guten Zeiten nicht braucht, wird sie in schlechten Zeiten nicht haben.

Und genau aus der letzten These kommt eine Forderung, die ich hier ebenso als These untermauere. Man muss diese Leute ernst nehmen. Klar nerven sie, klar sind sie Sand im Getriebe, klar gehen sie auch zu weit. Aber sie sind Herz und Seele dieses Vereines. Sie sind dies, was wir da vermarkten. Sie haben selbst die Symbole geschaffen, die wir vermarkten. Und wenn man sie jetzt nicht ernst nimmt, dann sind sie weg.

Und dies wäre der finanzielle Untergang des FC. Das IOC macht es auf eine ganz andere Weise vor. Gerade weil sie eben nicht jede Fläche vermarkten, weil sie Vermarktung auf gewissen Ebenen vollkommen ausschließen sind andere Vermarktungsprodukte umso attraktiver und ein Markenkern bleibt erhalten. Ich blende dabei nicht die ganzen bedenklichen Praktiken des IOC aus und sehe sie auch nur bedingt als Vorbild, aber einige Ansätze lassen sich ohne weiteres übertragen.

10. Wir brauchen ein Vermarktungskonzept, welches auf drei Säulen beruht

Säule a: Es muss mit der aktiven Fanszene abgesprochen werden und muss von ihr akzeptiert sein. Es muss der Besonderheit dieser Szene Rechnung tragen.

Säule b: Es muss die notwendigen Einnahmen generieren.

Säule c: Es muss innovative, kreative und exklusive Vermarktungsformen bereit halten und nicht nur leere Floskeln. Sprich: Nicht Separee statt Loge ist kreativ, sondern eigene Formen des Marketings. Insbesondere neue Formen der Vermarktung müssen dringend und überzeugend genutzt werden.

11. und dies muss mehr sein als bloße Lippenbekenntnisse

Ja, die Zeiten von Pseudohinterhofvereinbarungen, die man dann wieder dehnt und zerreißt ist vorbei. Das ganze kann nur funktionieren, wenn man JETZT und SOFORT auf dieses Level kommt. Und dann auch endlich mal ein „Nein“ als „Nein“ akzeptiert und nicht versucht um dieses nein herum zu kommen.

12. Es benötigt ein Symbol

Revolutionen und auch Änderungen bedürfen immer eines Symbols. Nicht immer kann dieses Symbol wirklich etwas dafür, nicht immer ist das Symbol gut gewählt. Nur wir haben hier eines, welches sich sehr gut eignen würde um ein „Hierher und nicht weiter“ deutlich zu machen. Ja, es geht um die Loge von Susis Showbar. Nein, es geht mir nicht darum, ob und wie die Leitlinien verletzt werden, es geht nicht darum, ob nun angezogener Strip gerade noch okay ist oder nicht. Da gibt es 20.000 Meinungen unter 20.000 Fans. Und das ist auch okay so.

Es geht aber darum, dass hier exemplarisch der Graubereich eröffnet wird, dass hier exemplarisch an die Grenzen gegangen wird und diese exemplarisch gedehnt werden. Und genau hier muss nicht der Graubereich toleriert werden, sondern der klare Weißbereich wieder erlangt werden. Meinetwegen kann man Susis Showbar finanziell entschädigen, meinetwegen können die eine Loge ohne Tanz und Puffgestaltung behalten, aber so geht es nicht weiter. So im Graubereich gibt es nur eines:

Susi oder ich

Hier muss das Präsidium handeln, wenn es nicht von JHVs oder AOMV zu ganz anderen Handlungen gezwungen werden möchte. Ich weise hier ausdrücklich auf die Mehrheitsverhältnisse bei der letzten JHV hin und ich bezweifele, dass diese sehr anders auf den nächsten sein werden. Und ob ein Antrag Business Seats zurückzubauen noch einmal so schlecht begründet wird, wage ich zu bezweifeln. Und ob noch mal die aktive Fanszene ihre Füße still hält, weil sie die Finanzierungssorgen eben doch sieht, bezweifele ich auch.

Die Forderungen der Sozialromantiker

Man kann sich über jede der Forderungen unterhalten, ich weise aber mal auf eines hin: Die Zeit der Verhandlungen ist alleine deswegen vorbei, weil die Vermarktung (und das Präsidium?) bisher noch nie auf irgendetwas von sich aus verzichtet hat, von sich aus Kompromisse angeboten hat, wo auch sie ihren Sockel wieder in Richtung Mitte verschieben (um mal im Bild der Sozialromantiker zu bleiben). Nur wenn dies geschieht, nur dann werden auch die Sozialromantiker und auch ich zu Kompromissen bereit sein.

Und noch einige Schlussworte.

Dringend muss der Verein an seiner Außendarstellung feilen. Es kann nicht sein, dass Aussagen wie die von Hr. Schulte unkommentiert in der Öffentlichkeit stehen bleiben. Sei es zur entzogenen Dauerkarte, sei es zu dem Thema „motzen auf die Business Seats“. Gleiches gilt für die hagelnden Stadionverbote des Christian B. oder die entspannte Haltung zu Stangentanz des Michael M.

Auch hier gilt: Es kann mal weh tun. Klar ist eine Geschlossenheit nach außen sehr viel wert, aber irgendwann gibt es immer Grenzen.

Und noch etwas: Ich finde sowohl die handelnden Personen im Präsidium, als auch in der Vermarktung sehr sympathisch. Warum? Ich will euch ein Beispiel geben. Die Herren Vierkant und Meeske haben es bis heute nicht nötig auch nur „Hallo“ zu sagen, wenn man sie trifft, obwohl ich auch mit diesen Herren schon genug zu tun hatte. Hr. Littmann hatte dies nie nötig. Stefan Orth blieb letztens vor einem Spiel gut 10 Minuten bei mir und Mirijam stehen, schnackte auch mit ihr, obwohl er sie nicht kannte, war freundlich und kam von sich aus zu mir und gab mir (und ihr) die Hand. Das nenne ich freundlichen und respektvollen Umgang. Und dann ist bei mir auch eine Grundsympathie für den Menschen vorhanden. (Ähnlich geht es mir z.B. mit Thomas Wegmann) Umso mehr will ich nicht, dass wir auf zwei Seiten eines Zaunes, einer Trennwand stehen, sondern ich will, dass man einen Kompromiss findet, der diesen Zaun, der diese Trennwand, diesen Graben (Unwort) überwindet und der genau zu dem führt, was vor Jahren einmal Motto der Passanten war:

„United we stand, divided we fall“

Und noch etwas: Noch bin ich nicht dabei den AFC St. Pauli zu gründen, aber ich bin knapp davor. Und dann rollen wir eben die Kreisklasse auf. Und dann mit Fußball, wie er uns gefällt, dreckig, laut, unbequem und unkommerziell.

Ohne Passwort veröffentlicht, weil es Zeit ist die Maske fallen zu lassen. Diskussion immer erwünscht, aber nicht anonym und nicht im Forum. webmaster at magischerfcpunktde ist da die bessere Alternative.

27 Kommentare

  1. Sehr guter, sehr interessanter Text.

    Ich persönlich kann bei vielen der (Unwort) „Aufreger“ an denen sich die Sozialromantiker aufhängen nur mit dem Kopf schütteln.
    Aber Du hast, von den diversen einzelnen Details gelöst ja durchaus Recht.

  2. Na das in diesem Wort „Aufreger“ kein Unwort sein kann, ist klar, oder? 😉 Grüße

  3. olli breite masse olli breite masse

    Danke!

    Wenn sich der Verein in diesem Sinne nicht dreht oder drehen läßt,
    dann bin ich dabei! Beim AFC St.Pauli!

    Gruß
    Olli

  4. […] Und das alles nur, um 2011 wieder auszutreten? Wenn es eng wird auf dem Zeckenhügel des AFC ( des neuen oder bei Altona 93 🙂 dann hat sich Meeskes Team entschieden: Susi oder wir […]

  5. Niclas Niclas

    Danke Norbert! Dein Text fasst die Situation ziemlich präzise zusammen. Ich bin sehr gespannt, was in den nächsten Tagen und Wochen passiert…

  6. Oh das ist mir gar nicht aufgefallen 😉 Zu Altona bekommen mich keine 10 Pferde. AFC bezog sich auf die schöne Interpretation des AFC bei den Wombles, wo es so schön als A Fans Club gelesen wird, auch wenn es dies nicht heißt. Wenn dann gründe ich neu.

  7. „Zu Altona bekommen mich keine 10 Pferde. “ — mich auch nicht mehr – es sei denn wir sind vielzuviele. Die Meckerecke da ist ja schwer zu ertragen, die alternde Punk- und Bauwagenfraktion und meine Nachbarn schon sehr viel sympathischer 🙂

    Habe das aber auch als „A Fan’s Club“ verstanden – fand das Wortspiel mit dem AFC aber schon lustig – weil ja auch beides vorstellbar ist. Wieso sollen nur „Mäzene“ wie der Hopp sich Vereine aussuchen dürfen, die sie dann „groß“ machen?

  8. Heki Heki

    Danke für den Text, macht Mut. Ich begreife einfach nicht,
    warum der Dialog nicht gesucht, oder Vereinbarungen nicht gehalten werden.
    Sollten doch wissen, dass es Stunk gibt…

  9. „Hip-Hop braucht kein Mensch, aber Mensch braucht Hip Hop“

  10. Fischmob Fischmob

    Sollte sich wirklich nichts ändern, dann freue ich mich auch schon auf einen
    neuen, dreckigen Verein aus dem Stadtteil St. pauli. 🙂

  11. Reiner Reiner

    Moin, ich verstehe einfach das ganze Gewese nicht. Ich freue mich, dass mal kein Gurkenfussi gespielt wird, mir gefällt das neue Stadion, bzw. die „erste Hälfte“, ich bin politisch links, will den Kapitalismus aber nicht abschaffen, mir ist schei.egal, ob StripSusi ne Loge aufgemacht hat oder gemietet hat und „Kult“ ist unser Verein doch nur durch die Medien.
    Natürlich finde ich`s schön, dass rechtes Gesocks aus dem Stadion gehalten wird und man entspannt vorm Stadion ein Bier mit den meisten Fans anderer Mannschaften trinken kann……und das Millerntor auch noch so heißt.
    Ein bisschen mehr Unaufgeregtheit von Seiten bestimmten Fangruppierungen wäre manchmal angebracht.
    In diesem Sinne ,
    Forza Sankt Pauli

  12. Wobei auch Hopp sich den Verein nicht ausgesucht hat. Es ist immerhin derjenige für den er als Jugendlicher gebufft hat. Ich glaube die ganzen Vermarktungsgutachten hat der nur erstellen lassen, damit es so aussieht, als wäre das die geniale rationale Strategie. Und eigentlich hat er nur den Fußballfan wird Millionär Idee umgesetzt. 😉

  13. Was mir das auch immer sagen soll 😉

  14. Hmmm… ich glaube ich habe deutlich gemacht, dass ich für mich und nicht für bestimmte Fangruppen schreibe, denen ich im Notfall nicht einmal angehöre. Und sorry, da kommen wir nicht auf einen gemeinsamen Nenner. Ich habe eine gewisse Schwelle, wo meine Unaufgeregtheit endet und die ist bei Susis Showbar und LED Anzeigen absolut überschritten. Da hat aber jeder eine andere Schwelle. Ich sage nur eines: Die meisten Leute, die eben genau dafür sorgen, dass sich kein rechtes Gesocks breit macht und das dieser Verein „anders macht“ sehen es eventuell ähnlich wie ich. Und sie wird man nicht mehr zu einer Unaufgeregtheit bekommen. Wenn man diese nicht braucht für sein Erlebnis St. Pauli, dann ist das okay. Nur muss man sich fragen, ob das Erlebnis St. Pauli ohne diese noch das gleiche ist.

  15. Wahre Worte, gut geschrieben, ich stehe hinter allem.

    Gruß vom Kiesel

  16. ForzaFC ForzaFC

    Hallo Norbert,

    ich bin ehrlich gesagt kein Mensch, der „aktiv“ ist aber jemand der sich in seinem kleinen Kreis viel über die Themen, die der FC bewegt, diskutiert. Dabei sind mir deine Worte sehr wichtig. Du bringst auch hier Argumente und Thesen auf den Tisch die ich so noch nicht gesehen habe (Logen etc.) und die mich in den Diskussionen unterstützen. Dazu gehören auch der Übersteiger und andere Kontakte im Stadion.
    Ich stimme dir voll zu, dass schon mit „Susi“ ein Punkt geschaffen wurde, der die Grenzen weit überschritten hat (von der LED-Anzeige mal ganz zu schweigen). Ich bin wütend, sauer und orientierungslos. Ich hoffe, dass wir es schaffen das Boot FC St. Pauli wieder auf Kurs zu bekommen und ich weiß, dass ich hier nicht an erster Stelle stehen werde, aber das was an den Spieltagen als Protest stattfinden wird, werde ich mittragen.
    Danke für deine klaren Worte!
    ForzaFC

  17. Anno 1895 Nym Anno 1895 Nym

    Alternativer/Autonomer/Arbeiterverein F.C. St. Pauli – ein sehr reizvoller Gedanke.
    Freue mich schon auf Derbys gegen Hamm United & Co.

  18. Zappi42 Zappi42

    Norbert, wahre Worte! Dank Dir!! Wir wohnen ja nun was weg vom Kiez und auf Grund der Entfernung können wir nicht oft Heimspiele besuchen. Auswärts in unserer Nähe sind wir aber immer dabei. Und da stellt sich dann auch mitlerweile nur noch ein Kopfschütteln ein, wenn man diese „Aktionen der Peinlichkeit“ mitbekommt. Was haben wir uns in Dusiburg, Gladbach oder Aachen kaputt gelacht, das die Gelben Karten wahlweise von einem Fruchtsafthersteller (Oragensaft für Gelb, Multivitamin für Rot) oder einer (Unfall)-Versicherung (passend zum Foulspiel) präsentiert wurden. Es fehlte nur der Hinweis, „diese Heimpleite wird ihnen präsentiert von….“ Nur wir sind leider keinen deu mehr besser. Seien es massenhafte BS, Bandenwerbung für dieses Unding namens KM, SMS Nachrichten auf LED Wänden oder Stangentänze in irgendwelchen Log…, äh .. Separes! Das Maß ist für uns jedenfalls jetzt voll und wir werden diesen Weg auf keinen Fall weiter mitgehen. Ich hoffe nur, die Seele des Vereins wird nicht noch weiter verhöckert auf dem Altar der 1.Liga!

    Grüsse Zappi42

  19. Reiner Reiner

    Moin nochmal, um Missverständnissen vorzubeugen, ich bin ganz klar gegen die Auswüchse in manchen Stadien bezüglich „Präsentationen“ von Ecken,Toren,Karten,Halbzeit und Minuten durch Sponsoren (obwohl ich das schon ein wenig gewohnt war, weil ich in der 1. Bulli A.Football gespielt habe und das schon vor Jahren dazugehörte), es ist natürlich die Frage, was möchte man/frau beim/vom FC.. In erster Linie komme ich natürlich zum Fussigucken und Freunde treffen und Fussi darf gerne auch in der 1. Bulli stattfinden. Ein Verein ist aber auch ein Wirschaftsunternehmen, das Geld generieren muss,um überleben zu können.
    …und da geht St. Pauli doch einen relativ moderaten Weg….finde ich.
    Wenn das Spiel läuft, sehe ich keine Videowände oder Werbebanden, sondern dem Spiel mit dem Ball zu….und das auch mit Dauerkarte in Liga Drei….

  20. Hallo Reiner,

    ob und inwieweit der FC einen „moderaten Weg“ geht, das sehen die Leute doch sehr unterschiedlich und da muss ich dir leider widersprechen, ich sehe den moderaten Weg oder das bewusste verzichten auf irgendetwas nicht. Die Präsentationen gibt es bei uns auch schon und es gibt einfach nur nicht mehr, weil man weiß, dass dann Krawall und Remmidemmi wäre. Und das kann es nicht sein. Aus meiner bescheidenen Sicht wohlgemerkt.

    Ich kann mit anderen Meinungen leben, kein Problem. Ich teile sie nur nicht.

    (Auch wenn das kein Argument sein kann und darf: DK durchgängig seit 22 Jahren)

  21. Reiner Reiner

    Na gut, mit 7, also vor 41 Jahren das erste Mal am Millerntor – sticht! 😉

    Auseinandersetzung ist immer gut, der Status Quo soll hinterfragt werden!
    Forza Sankt Pauli

  22. Fraggl Fraggl

    Alles sehr wahre Worte, in denen auch ich mich wiederfinde. Insbesondere, was Herrn Vierkant angeht. Der ist wirklich ein sehr unentspannter Typ. Nach Außen hin (Presse etc.) macht er einen total netten Eindruck und wenn man ihn trifft ist es eher Grummelig. [admin: ich habe die Beleidigung gelöscht, daher ist der Eintrag editiert]

  23. Monika Lüttjohann Monika Lüttjohann

    Hallo Norbert,
    vielen Dank für deinen Bericht. Du hast es auf den Punkt gebracht.
    Liebe Grüße

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